„Die Städtebauliche Angemessenheit ist unser Auftrag“

Ein neues Wohngebiet an der Ecke Weinbergstraße/Huegelstraße am Hang in der Weinheimer Südstadt könnte für Weinheim eine städtebauliche Chance sein und Wohnraum bieten auf einem denkbar knappen Markt  – wird aber bei den Anliegern und Anwohnern der benachbarten Gebiete unterschiedlich beurteilt.

Das ist der Eindruck aus einer sehr gut besuchten ersten Bürger-Info-Veranstaltung am Dienstagabend im Alten Rathaus am Marktplatz, auf der sehr intensiv und durchaus kontrovers diskutiert wurde. Der Gemeinderat hatte neulich zur Bebauung einen positiven Grundsatzbeschluss gefasst, aber die Planung stehe noch ganz am Anfang, betonten Vertreter der Stadt Weinheim.
Bürgermeister Andreas Buske betonte eingangs im Rahmen seiner Begrüßung, dass diese Bebauung sehr gut zu den Zielen des städtebaulichen Rahmenplans passt, der wiederum das Ergebnis einer Zukunftskonferenz war. Diese Ziele seien mit einem „lebenswerten und klimafreundlichen Weinheim für alle“ definiert. Eine Wohnentwicklung in einem Innenbereich zur Verdichtung der bereits bestehenden Bebauung als Gegensatz zu einer weiteren Flächenversiegelung sei im Sinne dieser Rahmenplanung, die auf der Basis einer Bürgerbeteiligung entstanden ist. Eigentümer des rund 7300 Quadratmeter großen Areals ist die Firma Freudenberg. Das Gelände war früher die Anzuchtgärtnerei des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof.

20 Prozent mit sozialer Ausrichtung

Der Technische Dezernent des Rathauses verwies darauf, dass die Stadt gute Erfahrungen mit einer so frühen Bürgerbeteiligung hat und erinnerte an Prozesse wie die Mobilitätsplanung und den Radschnellweg. „Wir freuen uns auf Impulse“, so Buske. Er erklärte auch, dass es laut Gemeinderatsbeschluss bei einer Bebauung in dieser Größenordnung 20 Prozent der Neubebauung eine soziale Ausrichtung haben muss. Das gebe eine „Weinheimer Sozialregelung“ vor. Buske betonte, dass die Bürgereinbindung bewusst noch vor einem Eintritt in das Planungsverfahren gelegt wurde.
Stadtplanerin Traudl Höft stellte die aktuelle Situation und Grundsätze einer möglichen Planung vor. Es handelt sich um ein 7300-Quadratmeter-Areal in Hanglage mit Geländeversprung von zehn Metern, innenstadtnah und vom Busverkehr gut erschlossen, beschrieb sie. Es gibt einen Bebauungsplan aus dem Jahr 1975, der eine Bebauung offenlässt – daher ist für eine Entwicklung in jedem Fall ein Gremiumsbeschluss erforderlich, um den Plan anzupassen.
Städtebauliche Angemessenheit, also das Einfügen in die Umgebung sei eine klare Vorgabe – schon zum jetzigen frühen Zeitpunkt einer Vor-Planung. Angestrebt werde eine Wohnnutzung mit unterschiedlichen Wohnungstypen, dies alles mit einer klimagerechten Bauleitplanung.

Anwohner vermissen Alternativen

„Angepasst, nachhaltig und adäquat als gutes Baugebiet für Weinheim.“ So beschrieb Kastor Höhn, der Stellvertretende Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, die angedachte Bebauung. Im Falle weiterer Planungsschritte werde eine Ausnutzung des kompletten Areals mit 70 bis 85 Wohneinheiten angestrebt, die drei bis vier Vollgeschosse hoch sind – vergleichbar mit den Neubebauungen in der Leibnizstraße (am Privatgymnasium) und auf dem Areal der früheren GRN-Pflege westlich des Hauptbahnhofs.
Die Bürgerinnen und Bürger diskutierten lang und intensiv mit den Stadtplanerinnen und Stadtplanern sowie auch mit Vertretern der Firma Freudenberg. Die anwesenden Personen sahen einige Aspekte des Projektes durchaus kritisch, vor allem die Höhe, die Dichte der Bebauung, die Zahl der Wohneinheiten und die Zunahme an Erschließungsverkehr. Es wurde bezweifelt, dass sich die Bebauung in die Umgebung einpasst. Man vermisse Alternativen von Wohntypen, die kleinteiliger sind. Andere Stimmen lobten die kommunale Stadtplanung, die Schaffung von Wohnraum für verschiedene Generationen und die Einbindung der Bürgerschaft. 
„Die städtebauliche Angemessenheit ist unser Auftrag“, fasste Andreas Buske zusammen. Die Ergebnisse der frühen Bürgerbeteiligung sollen nun zusammengefasst und ausgewertet werden. Erst dann werde man damit wieder politische Gremien befassen. Bürgermeister Buske versprach, den früh eingeschlagenen Weg der Bürgereinbindung im weiteren Verlauf des Verfahrens weiter zu beachten.
 

(Erstellt am 09. Dezember 2025)

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